Donnerstag, 4. März 2010

Penner

Penner lernen unerbittliche Grenzen kennen, gesellschaftliche. Gesellschaftlicher Ausschluss, erzwungen, oder auch zum Teil gewollt, aber für viele "haben sie die Grenze überschritten".
Wir haben an unserem Quartierplatz neue Penner. Meist ist es ein Pärchen, das mit je einer Dose Bier in der schlimmsten Kälte draussen auf der Bank bei der Tramstelle sitzen und laut miteinander sprechen, sich halten oder einfach nur trinken. Rund um sie herum ist es nass vom verschütteten Bier, von einem Glas Oliven, dessen Flüssigkeit wohl ausgeschüttet wurde oder von sonstigen Flüssigkeiten, die man vielleicht gar nicht genauer begutachten sollte.
Obwohl sie sich auf einer ziemlich belebten zentralen Haltestelle zu Stosszeiten befinden, gibt es immer einen grossen leeren Kreis, der automatisch um sie gezogen wird. Und ihnen ist es egal oder zumindest lassen sie es nicht an sich heran kommen.
Mich fasziniert das. Wie sie miteinander sprechen, die Welt sehen, auf alle anderen scheissen und sich gegenseitig umeinander kümmern. Als ob sie gemeinsam auf einer verlassenen Insel gestrandet wären und sich gegenseitig unterstützen, gegen alle Wirren im Leben voranzukommen.
Ich stelle mich gerne in die Nähe von ihnen, wenn ich aufs Tram warten muss...

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